Wildkräuterwanderung

Vor einer Woche habe ich eine Wildkräuterwanderung mitgemacht. Celia Nentwig, die Kräuterpädagogin, die auch bereits zwei tolle Wildkräuterbücher veröffentlicht hat, führte uns, eine kleine Gruppe von 15 Personen, durch ein Landschaftsschutzgebiet im Süden Düsseldorfs und stellte uns  einige Kräuter und Pflanzen vor.

Baldrian

Baldrian

Wiesenlabkraut

Wiesenlabkraut

Wiesenbärenklau

Wiesenbärenklau

Weissdorn

Weissdorn

Waldmeister

Waldmeister

Taubnessel

Taubnessel

Strahlenlose Kamille

Strahlenlose Kamille

Scharbockskraut

Scharbockskraut

Knoblauchsrauke

Knoblauchsrauke

Gundermann

Gundermann

Goldnessel

Goldnessel

Giersch

Giersch

Gänsefingerkraut

Gänsefingerkraut

Brennnessel

Brennnessel

Blüten des Spitzwegerich

Blüten des Spitzwegerich

Beinwell

Beinwell

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Baldrian:
Die eingekreisten gefiederten Blätter gehören zum Baldrian. Die Pflanze kann bis zu 2 Meter hoch werden. Der Duft der Baldiranwurzel zieht Katzen magisch an. Wurzelfasern entfernen und die Wurzel trocknen. Baldrian beruhigt die Nerven. Eine Abkochung der Wurzel soll gegen Kopfschmerzen helfen (Tee). Man soll den Tee nicht über einen längeren Zeitraum trinken. Baldrian wird auch für Salben verwendet.
Beinwell:
Frische Beinwellblätter kann man in Teig herausbacken, sie haben einen hohen Proteingehalt, mit tierischem Eiweiß vergleichbar, sind sie ideal für Vegetarier und Veganer.
Man soll die Blätter nur ab und zu genießen, da die enthaltenen Alkaloide krebserregend sein sollen. In Maßen genossen, besteht allerdings kein erhöhtes Risiko.
Es gibt Beinwellsalben, man kann Umschläge und Breipackungen damit machen zum Beispiel bei Sehnenscheidenentzündungen.
Brennnessel:
Ein Rheumamittel, als Tee zur Entschlackung. Eine Delikatesse als ausgebackene Brennnesselblätter, Brennnesselnudeln, die getrockneten Samen auf Blätterteig-Knabberstangen, als Samenpaste oder wie Spinat zubereitet oder im Wildkräuter-Smoothie (Viele Rezepte dazu im Buch Wildpflanzen von Celia Nentwig).
Gänsefingerkraut:
Das Kraut wird bei Krämpfen aller Art eingesetzt, besonders gerne in Milch abgekocht.
Die Blätter und Wurzeln kann man als Wildgemüse kochen.
Giersch:
Wer ihn im Garten hat verflucht ihn oft. Besser nicht ärgern sondern aufessen.
Versucht nicht, den Giersch auszugraben oder aus der Erde zu reißen. Er vermehrt sich dann umso stärker. Am besten ist es, das Grün anzuschneiden und in der Küche zu verarbeiten. Schneidet man die Blätter regelmäßig ab, kann man ihn tatsächlich im Zaum halten. Die Blätter lassen sich zu Limonade verarbeiten, zu Gierschnocken oder als Gemüse wie Spinat verarbeitet (Buch Wildpflanzen von Celia Nentwig).
Goldnessel:
Auch diese Nessel brennt nicht. Die schönen gelben Blüten sind essbar und können als Dekoration auf Wildkräutersalate oder Quark gestreut werden.
Gundermann:
Im Frühling blüht der Gundermann lila. Die Blüten können zur Dekoration auf Kräuterquark oder Salat gestreut werden. Die Blätter verwendet man sehr sparsam, als Würzkraut wegen des sehr intensiven Geschmacks. Lecker ist beispielsweise ein Sommer-Gurkensalat mit Apfel, Zwiebel, Giersch und einigen Gundermann-Blättchen kleingeschnitten. Dazu ein Dressing aus Joghurt, Honig, Zitronensaft und Salz. Blüten zur Dekoration darüber streuen (Buch: Wildpflanzen von Celia Nentwig).
Knoblauchsrauke:
Sie schmeckt leicht nach Knoblauch. Der Vorteil gegenüber Knoblauch oder Bärlauch ist, dass man nach dem Verzehr nicht nach Knoblauch riecht. Die Blüten sind essbare Dekoration, die Blätter passen sehr gut in Kräuterquark, Pesto oder Salate. In Suppen sollte die gehackte Knoblauchsrauke erst kurz vor dem Servieren hinzugefügt werden, da sich die Geschmacksstoffe leicht verflüchtigen.
Scharbockskraut:
Die Blätter werden vor der Blüte geerntet und können in kleinen Mengen in Salaten mitverwendet werden, sie enthalten Vitamin C und schmecken würzig scharf. Getrocknet können die Blätter als Tee verwendet werden gegen Hautunreinheiten oder als Sitzbad gegen Hämorrhoiden.
Spitzwegerich:
Eine wunderbar vielseitige Wildpflanze. Die geschlossenen Knospen kann man roh essen, sie schmecken ein wenig nach Champignons. Der Saft der zerdrückten Blätter hilft bei Insektenstichen, Schürfwunden oder Brennnessel-Brennen. Sirup aus abgekochten Blättern hilft bei Husten.
Strahlenlose Kamille:
Sie heißt so, weil sie keine weißen Blütenblätter, sondern nur ein gelbes Köpfchen hat. Die Heilkraft dieser Kamille ist nicht so hoch wie die der echten Kamille. Aber man kann auch aus der Strahlenlosen Kamille zum Beispiel einen Tee machen, indem man die Blütenköpfe mit heißem Wasser übergießt und fünf bis zehn Minuten ziehen lässt.
Taubnessel:
Sieht der Brennnessel sehr ähnlich. Sie hat aber keine Brennhaare, ist also sozusagen eine „taube Nuss“! Die Blüten können zusammen mit Holunder-, Gänseblümchen-, Malven- und Rotkleeblüten in einer Karaffe mit frischem Wasser (1/2 Stunde ziehen lassen) als frisches Frühlings- oder Sommergetränk genossen werden. Aus den frischen Taubnesselblüten kann man auch Tee zubereiten, der bei Weißfluss und Menstruationsschmerzen helfen soll.
Waldmeister:
Jeder kennt die Waldmeister-Bowle. Er kann aber auch zu Sirup verarbeitet werden (für Berliner Weiße mit Schuss) oder zu Wackelpudding oder Waldmeistertee aus getrockneten Blättern. Waldmeister enthält Cumarin. Zuviel Waldmeister kann Kopfschmerzen hervorrufen.
Weißdorn:
Die Inhaltsstoffe von Blüten und Blättern werden bei leichter Herzschwäche eingesetzt. Aus getrockneten Blüten und Blättern (Frühjahr) und aus den Beeren (ab Herbst) kann man Tee zubereiten.
Wiesenbärenklau:
Im Buch „Meine neuen Wildpflanzenrezepte“, von Celia Nentwig, finden sich unter anderem leckere Rezepte mit Wiesenbärenklau, dessen Aroma an Sellerie, Möhren oder auch an Gurken erinnert.
Roh und fein geschnitten, passen die Blätter in Salate, größere und festere Blätter bereichern Aufläufe und Soufflés.
Wiesenlabkraut:
Die Blätter und Triebspitzen können zum Beispiel als Salat verwendet werden. Als Tee verwendet soll er die Niere, Leber und Bauchspeicheldrüse reinigen. Aus den zarten Blütenrispen und Knospen, von Mai bis September kann man ein süßes Gelee herstellen.
Labkraut enthält, wie der Waldmeister Cumarin und soll nur in geringen Mengen verwendet werden.
Die Wurzeln werden als Färbepflanze eingesetzt um Textilien rotbraun zu färben.
Quellen:
Buch „Wildpflanzen“, Buch „Meine neuen Wildpflanzen-Rezepte“ von Celia Nentwig http://www.blooms.de, http://www.heilkraeuter.de, http://www.kraeuterweisheiten.de, http://www.wikipedia.de

Reni